Weinland Italien

ItalienIta­lien ist der größte Wein­pro­du­zent der Welt. Durch­schnitt­lich 60 Mil­lio­nen Hek­to­li­ter wer­den jähr­lich pro­du­ziert. Der ein­hei­mi­sche Kon­sum sinkt dage­gen bestän­dig. Das heißt: Die Ita­lie­ner sind tüch­tige Wein­pro­du­zen­ten und schlechte Weintrinker.

Der größte Teil des Weins stammt aus den Massenwein-Anbaugebieten Apu­li­ens, Sizi­li­ens, Lati­ums und des Veneto. Es han­delt sich dabei um schlich­ten Tafel­wein, der als Ver­schnitt­wein von euro­päi­schen Groß­kel­le­reien auf­ge­kauft wird oder als Über­schuß­pro­dukt von den euro­päi­schen Wein­be­hör­den aus dem Markt genom­men und zu Indus­trie­al­ko­hol destil­liert wird. Der aus­ufern­den Tafel­wein­pro­duk­tion hat Ita­lien bei­zei­ten die Aus­wei­tung sei­ner Qualitätswein-Anbaugebiete ent­ge­gen­ge­setzt. In den DOC- und DOCG-Statuten sind Men­gen­be­gren­zun­gen für die Trau­ben­pro­duk­tion fest­ge­legt. So ist der Anteil der DOC-Weine seit den 1980er Jah­ren auf 19 Pro­zent gestie­gen. Das heißt: Die Menge des Weins, der offen im Tank ver­kauft wird, nimmt kon­ti­nu­ier­lich ab, wäh­rend die Zahl der Fla­schen­ab­fül­ler – und damit die Qua­li­tät steigt. Zur Ver­wir­rung des Wein­trin­kers wer­den aller­dings auch einige der bes­ten Weine des Lan­des unter Phan­ta­sie­na­men als Tafel­wein in den Han­del gebracht. Die betref­fen­den Erzeu­ger wol­len oder kön­nen sich nicht an die oft unfle­xi­ble, gele­gent­lich qua­li­täts­ferne Gesetz­ge­bung hal­ten und deklas­sie­ren ihre Weine frei­wil­lig zu Vini da Tavola, um star­ren Vor­schrif­ten aus dem Weg zu gehen und freier expe­ri­men­tie­ren zu können.

Italien begann in Griechenland
Die Geschichte des ita­lie­ni­schen Wein­baus beginnt mit den Grie­chen, die schon um 1000 v. Chr. den Mit­tel­meer­raum erkun­de­ten und bei ihren Kolo­ni­sie­rungs­feld­zü­gen in den erober­ten Län­dern Reb­stö­cke pflanz­ten. In Sizi­lien und Kala­brien ent­stan­den die ers­ten grie­chi­schen Handels-Stützpunkte. Von dort ver­brei­tete sich die Rebe lang­sam nach Nor­den. Spä­tes­tens seit dem 7. Jahr­hun­dert erzeug­ten die Etrus­ker in der heu­ti­gen Tos­kana Wein und han­del­ten damit. Im 3. Jahr­hun­dert, als der Kar­tha­ger Han­ni­bal Rom über­fiel, war ganz Süd­ita­lien schon mit Reben kul­ti­viert. Der berühm­teste Wein der Antike war der Falerno.
Niedergang unter Fremdherrschaft
In der Zeit des römi­schen Impe­ri­ums gelangte die Reben nach Nord­ita­lien und über die Alpen nach Deutsch­land und Frank­reich. Mit dem Ein­fall der Goten und Lan­go­bar­den brach der Wein­bau zusam­men. In der Hoch­kul­tur der Renais­sance im 13. Jahr­hun­dert erlebte der Wein eine neue Blüte. Große Wein­häu­ser wie Fres­co­baldi und Antin­ori sind in die­ser Zeit gegrün­det wor­den. Nach dem Zusam­men­bruch der Medici-Herrschaft im 16. Jahr­hun­dert, als Ita­lien unter Spanisch-Habsburger Fremd­herr­schaft und all­ge­mei­ner Deka­denz litt, ver­fiel der Wein­bau erneut. Durch die poli­ti­schen Umwäl­zun­gen im 19. Jahr­hun­dert konnte er sich nur regio­nal erho­len, und das auch nur, bis Reb­laus­ka­ta­stro­phe und Welt­kriege die Wein­berge ver­wüs­te­ten. Der Wie­der­auf­stieg des ita­lie­ni­schen Weins begann erst um 1960.
Rebfläche: Weinproduktion: Jährlicher Weinkonsum pro Kopf:
856 000 ha 42 bis 51 Millionen hl 48 Liter

Italien

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Die 10 häufigsten Rebsorten Die italienische Weinqualität
1. Trebbiano weiß 11,6 % DOCG (Denominazione di Origine Controllata e Garantita):
Kontrollierte und garantierte Ursprungsbezeichnung, die höchste Stufe des italienischen Weingesetzes. Die Bezeichnung wurde seit 1983 nur wenigen Weinen zuerkannt. Sie ist in der Regel mit strengeren Vorschriften, insbesondere strengeren Mengenbegrenzungen versehen als DOC.DOC (Denominazione di Origine Controllata):
Kontrollierte Ursprungsbezeichnung, wird seit 1964 vergeben. Enthält Vorschriften über die Grenzen der Anbaugebiete, die zugelassenen Rensorten, die Art des Ausbaus der Weine sowie über den Zeitpunkt der Freigabe. Derzeit sind etwa 19 % der italienischen Produktion DOC-Weine.IGT (Indicazione Geografica Tipica):
1997 eingeführte Kategorie von Regionalweinen, die dem Landwein entspricht. Die Anforderungen an Mindestalkoholgehalt und Hektarhöchsterträge liegen unter DOC-Niveau. Auf dem Etikett dürfen Rebsorte, Jahrgang und Region angegeben werden.VdT (Vino da Tavola):
Tafelwein mit geringsten qualitativen Anforderungen. Er muß unverdorben und zum Verzehr geeignet sein. Auf dem Etikett dürfen nur die Farbe, der Alkoholgehalt und das Herkunftsland angegeben werden, nicht der Jahrgang.
2. Sangiovese rot 10,0 %
3. Barbera rot 5,5 %
4. Merlot rot 3,7 %
5. Negro Amaro rot 3,6 %
6. Montepulciano rot 3,6 %
7. Primitivo rot 2,0 %
8. Dolcetto rot 1,2 %
9. Prosecco weiß 0,8 %
10. Pinot Bianco weiß 0,8 %